Krankengymnastik-Physiotherapie
Oliver Zimmer

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Bindegewebsmassage - eine fast vergessene Therapie ?

Definition:

Die Bindegewebsmassage ist eine spezielle Massagetechnik, mit der man auf reflektorischen Wege, über die Haut, eine vegetative Umstimmung an Organen erzielen kann.

Geschichte:

Die Bindegewebsmassage wurde quasi "per Zufall" von der Krankengymnastin Elisabeth Dicke (1884-1952) entwickelt

1929 litt Elisabeth Dicke an schweren Durchblutungsstörungen des rechten Beines, Schmerzen in der Kreuzbeingegend und im Becken-Bereich. Das Bein war eiskalt, die Färbung grauweiss, die Zehen waren wie von Ringen eingeschnürt, sie standen unmittelbar vor einer Nekrose. Die Ärzte sprachen von der Notwendigkeit einer Amputation als die letzte Möglichkeit einer Behandlung.

Unter diesen bedrückenden Aussichten versuchte sie, sich selbst eine Erleichterung zu verschaffen. Sie fand abweichende Spannungsverhältnisse im Bereich der Haut und der Unterhaut des "pheripheren Bindegewebes!". An diesen Stellen bestand eine Überempfindlichkeit, das einfache Streichen mit der Fingerkuppe bewirkte große Schmerzhaftigkeit. Sie versuchte daraufhin, trotz der vorhandenen Überempfindlichkeit dieses Gebietes mit streichenden und ziehenden Fingern die erhöhten Spannungen auszugleichen und die "Infiltrate", wie Frau Dicke die derben Schwellungen zu deuten versuchte, zu teilen.

Der Erfolg dieser Versuche war verblüffend:
die Spannung wich allmählich. Die Kreuz- und Rückenschmerzen schwanden unter den lösenden Strichen zusehens, ein starkes Wärmegefühl setzte ein.Diese Auswirkungen griffen dann auch auf das erkrankte Bein über. Nach einigen Versuchen spürte sie anhaltende Linderung der Beschwerden. Im Verlaufe eines Vierteljahres bildeten sich die schweren Krankheitserscheinungen vollkommen zurück. Bereits drohende Amputation konnte so verhindert werden und nach einem Jahr war sie wieder in der Lage Ihren Beruf voll auszuüben.

Sie machte danach noch einige weitere Erkrankungen durch (Organstörungen) und half sich dabei selbst oder ließ eine Kollegin nach ihren Anweisungen arbeiten.

Damit fand Sie völlig unabhängig und unwissend eine grundsätzliche Form des vicero-pheripheren Reflexes (Organ-Haut-Reflex), nämlich den zwischen den Organen und dem pheripheren Bindegewebe

Reflexe:

Wie ist es überhaupt möglich, Organbeschwerden an der Haut zu entdecken bzw. über die Haut Organe zu beeinflussen?

Der Körper ist mit einem großen Nervengeflecht durchzogen welches durch die Wirbelsäule mit dem Gehirn verbunden ist. Aber nicht alles wird vom Gehirn gesteuert. Blitzschnelle Reflexbewegungen wie z.B. der Patellarsehnen-Reflex werden vom Rückenmark der Wirbelsäule gesteuert.

Für die Bindegewebsmassage wichtige Reflexe sind der Organ-Segment-Reflex und der Segment-Organ-Reflex.

Der Organ-Segment-Reflex erzeugt bei Erkrankungen der inneren Organe eine Einziehung bestimmter Hautzonen welche man dann durch Reizung bestimmter Hautpartien über den Segment-Organ-Reflex positiv beeinflussen kann.

Diese Beeinflussung der Organe geschieht über Sympaticus und Parasympaticus.

Vegetatives Nervensystem:

Das vegetative Nervensystem besteht aus Sympaticus und Parasympaticus.

Der Sympaticus ist der Tagnerv. Er ist Energieverbraucher und wird über das Hormon Adrealin aktiviert.

Der Parasympaticus ist der Nachtnerv. Er ist Energiespeicher bzw. Energieerzeuger und wird über das Hormon Acetylcholin aktiviert.

Beide solten möglichst in einem Gleichgewicht gehalten werden. Falls einer der beiden zu stark überwiegt, kommt es zu funktionellen Erkrankungen der Organe.

Eine funktionelle Krankheit ist eine Störung des betroffenen Organs, hervorgerufen durch eine vegetative oder hormonelle Fehlsteuerung. Am Organ selbst ein keine pathologische Veränderung festzustellen

Wenn funktionelle Erkrankungen nicht behandelt werden, können sie organisch werden, z.B. eine Übersäuerung des Magens (Sodbrennen) ist eine funktionelle Erkrankung, die, unbehandelt, nach Jahren oder Monaten zu einem Magengeschwür führen kann.

Eine organische Erkrankung betrifft das Gewebe selbst, eingetretene Schädigungen sind nicht zu beheben. Organische Erkrankungen sind nur teilweise mit Bindegewebsmassage zu behandeln.

Grifftechnik:

Die Behandlung wird zum größten Teil mit den Fingerkuppen ausgeführt. dabei werden die Finger in die Haut eingeharkt, und dann unter langsamen Zug mit möglichst wenig Druck durch das Gewebe gezogen.

Hautschrift:

Die Hautschrift zeigt dem Behandler, ob er die Reize richtig gesetzt, die Zone anspricht oder ob er falsch behandelt hat.

Rote Hautschrift			(Dermographia rupra)			= gute Reaktion
Rot-weise Hautschrift		(Dermographia alba-rupia)		= nicht ganz optimal
Weise Hautschrift		(Dermographia alba)	= oberflächiger Gefäßspasmus = Schlecht
Quaddelbildung			= übermäßige Histaminausschüttung

Indikationen:

Kontraindikationen:

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